„Ich halte von einem Verweilverbot erst einmal nichts. Es ist die falsche Antwort auf die Ausschreitungen am Wochenende und kann die Lage nicht deeskalieren. Und darum geht es. Wer jetzt ein Verweilverbot fordert, ist nicht an einer echten Lösung interessiert.
Ganz im Gegenteil: Wir brauchen Orte, wo sich junge Menschen endlich wieder treffen können – Corona konform, aber eben auch altersgemäß.
Wir alle haben es gemeinsam geschafft, die Inzidenzen zu senken – auch die jungen Menschen. Deshalb dürfen sie bei der schrittweisen Öffnung nicht aus dem Blick verloren und ihre Bedürfnisse müssen ernst genommen werden. Es darf keine Öffnungsdebatte in eine Richtung geben – die einen ja, die anderen nein.
Verbieten wir jungen Menschen sich rund um den Schlossplatz zu treffen, werden sie andere Orte finden. Im Zweifel auch Orte, wo die Gefahr sich anzustecken, höher ist.
Es steht außer Frage: Szenen wie am Wochenende dürfen sich nicht wiederholen.
Klar ist auch: Unsere Polizei mit Flaschen zu bewerfen ist kein Kavaliersdelikt, es ist keine Jugendsünde, sondern eine Straftat. Dieses Verhalten muss Konsequenzen haben, genau wie andere Regelverstöße.
Doch jeder und jedem muss von vornherein klar signalisiert werden, was man darf und was nicht. Und im Zweifel was passiert, wenn man sich dem trotzdem widersetzt. Hierzu gehören für mich auch frühzeitige Kontrollen an S- und U-Bahnen – also den Zugängen zur Innenstadt – auch schon am frühen Abend.“